ToBRFV: Warum die Resistenz nach wie vor eine verlässlichste Strategie ist

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ToBRFV: Warum die Resistenz nach wie vor eine verlässlichste Strategie ist

ToBRFV: Warum die Resistenz nach wie vor eine verlässlichste Strategie ist

Impfung oder Resistenz? Die NVWA mahnt zur Vorsicht bei Strategien zur Bekämpfung von ToBRFV

Die Bekämpfung des Jordanvirus (ToBRFV) läuft in ganz Europa auf Hochtouren. Aktuelle Erkenntnisse der niederländischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (NVWA) werfen nun ein kritisches Licht auf eine bekannte Methode: die Kreuzschutzstrategie – eine Art „Impfung“ für Pflanzen.

Impfstrategie bei ToBRFV stößt auf große Hürden

Beim Kreuzschutz wird eine milde Virusvariante eingesetzt, um Pflanzen gegen aggressivere Stämme zu schützen. Diese Methode zeigte in der Vergangenheit nur begrenzten Erfolg bei Pflanzenviren. Bisher existieren nur Impfstoffe gegen das Pepino-Mosaik-Virus (PepMV) auf dem Markt. Obwohl die Technik früher zum Einsatz kam, wenn keine genetischen Resistenzlösungen verfügbar waren, berichtet die NVWA, dass ihre Anwendung bei ToBRFV besonders schwierig ist. Die größte Herausforderung liegt darin, einen stabilen, nicht-mutierenden milden Stamm zu gewährleisten. Das Risiko, dass sich dieser in eine aggressivere Form weiterentwickelt, ist erheblich. Bislang wurde kein Kreuzschutzprodukt gegen ToBRFV zur Anwendung zugelassen. Eine Zulassung könnte sich auch deshalb als schwierig erweisen, weil mittlerweile resistente Tomatensorten zur Verfügung stehen – ein Unterschied zur Situation bei der Entwicklung des PepMV-Impfstoffs in den Niederlanden. Zwar ist Forschung unter bestimmten Ausnahmeregelungen gesetzlich erlaubt, die NVWA betont jedoch, dass Entwicklung und Zulassung mit erheblichen wissenschaftlichen und regulatorischen Hürden verbunden sind.

Aktuelle Strategien zur Bekämpfung von ToBRFV

Die NVWA warnt zudem ausdrücklich davor, Kreuzschutzstrategien mit dem Anbau resistenter Tomatensorten zu kombinieren. Bei ToBRFV könnte die gleichzeitige Anwendung beider Ansätze die Wirksamkeit der Resistenzmerkmale beeinträchtigen. Dies könnte unbeabsichtigt die Anpassung und Verbreitung des Virus beschleunigen und die Anfälligkeit der Pflanzen langfristig erhöhen.

Zukünftige Ansätze in Forschung und Bekämpfung von ToBRFV

Trotz der bestehenden Herausforderungen wird weiterhin intensiv geforscht – auch im Bereich Kreuzschutz als Teil integrierter Virusmanagementstrategien. Die NVWA hebt jedoch hervor, dass aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr des Virus eine solche „Impfung“ leicht zu unbeabsichtigten Infektionen in benachbarten Beständen führen kann. Zudem ist weiterhin unklar, ob die für den Kreuzschutz eingesetzten Virusvarianten tatsächlich weniger Schäden verursachen.

Bis auf Weiteres haben sich der Anbau resistenter Sorten und strikte Hygienemaßnahmen als wirksam erwiesen, um die Ausbreitung von ToBRFV einzudämmen.

Quelle: GFactueel – “NVWA ziet ontwikkeling crossprotectiemiddelen ToBRFV”