Tobamovirus | Enza Zaden

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Tobamovirus

Leuchtend rote Tomate mit HREZ-Etikett, zwischen den Fingern hochgehalten

Tobamovirus: Weiter verbreitet als man denkt

Die Tobamoviren sind eines der am besten untersuchten Pflanzenviren. Das erste Tobamovirus wurde an Tabakpflanzen in Form einer Mosaikverfärbung entdeckt. Die Kombination aus "Tabak" und "Mosaik" gibt diesem Virus seinen Namen: Tabakmosaikvirus. Das Tobamovirus ist eine Gattung positivsträngiger RNA-Viren aus der Familie der Virgaviridae. Viele Pflanzen, darunter Paprika, Gurke und Tomate, sind für diese Viren anfällig. Das Virus ist an folgenden Symptomen zu erkennen: Verfärbung oder Verformung der Blätter und Früchte.

Die bekanntesten Formen von Tobamoviren

Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV)

ToBRFV ist ein Pflanzenvirus, das zu den Tobamoviren gehört. Diese Viren kommen in Tomatenkulturen vor und werden nicht nur durch Menschen und Werkzeuge, sondern auch durch Hummeln, Vögel und infizierte Früchte verbreitet. Bei seinem Auftreten hat ToBRFV das Tm-22-Gen durchbrochen, das die Industrie seit über 50 Jahren vor anderen Tobamoviren schützt. Infolgedessen sind alle Tomatensorten, die damals auf dem Markt waren, anfällig für ToBRFV.

Die meisten Tomatensorten haben eine hohe Resistenz gegen die Tobamoviren ToMV und TMV. Für ToBRFV, das diese seit langem bestehende Resistenz bricht, war bis vor kurzem keine Resistenz gefunden worden.

Enza Zaden erkannte, wie ernst diese Angelegenheit für die Tomatenindustrie war, und setzte umfangreiche Ressourcen für die Suche nach einer neuen Resistenzquelle ein. Glücklicherweise fand das Forscherteam in seiner Genbank schnell eine neue Resistenzquelle.

Martijn van Stee, Crop Breeding Manager Tomato, gibt einen Einblick in das Verfahren zur Schaffung hochresistenter Sorten: " Nachdem wir das ToBRFV-Hochresistenzgen entdeckt haben, haben wir hart daran gearbeitet, es in unsere Elite-Elternlinien einzuführen. Heute verfügt Enza Zaden bereits über hochwertige Sorten mit hoher ToBRFV-Resistenz". Möchten Sie weitere detaillierte Informationen erhalten? Mehr über ToBRFV

Tomatenmosaikvirus (ToMV)

Es sind mehrere Stämme des Tomatenmosaikvirus (ToMV) bekannt. Diese Tobamovirus-Spezies kann eine Vielzahl von Schäden verursachen, darunter Blattmosaik und Fruchtverfärbung als einige der häufigsten Symptome. Fast alle handelsüblichen Tomatensorten sind resistent gegen ToMV. Infolgedessen sind die Symptome selten zu sehen.

ToMV wird durch mechanische Übertragung verbreitet. Das Virus kann z. B. durch Ernten und Schnittarbeiten übertragen werden.

Paprika Mosaic Virus (PMMoV)

Das Paprikamosaikvirus, auch Pepper Mild Mottle Virus (PMMoV) genannt, ist ein weltweit vorkommendes Tobamovirus, das Wild-, Handels- und Zierpaprika befällt. Die Symptome der Krankheit sind unterschiedlich, aber auf jungen Blättern zeigt sich ein vages Mosaikbild aus dunklen und hellgrünen Flecken. Diese Symptome sind in der Regel am besten an der Blattbasis zu beobachten. Befallene Paprikafrüchte können Symptome wie Blasenbildung, Verformung und Nekrose zeigen. Das Virus wird leicht durch Kontakt oder Saatguttransplantation übertragen. Zu den Bekämpfungsmöglichkeiten gehören die Reinigung und Beseitigung von Infektionsquellen wie z. B. alten Kulturen sowie die Verwendung von resistenten Sorten.

Tobacco Mosaic Virus (TMV)

Das Tabakmosaikvirus (TMV) ist ein bekanntes Tobamovirus. Das Virus kommt ursprünglich im Tabak, aber auch im Tomaten- und Paprikaanbau vor. Es handelt sich um ein sehr stabiles und schwer zu bekämpfendes Virus. Es hemmt das Pflanzenwachstum und verursacht Produktionsausfälle. Da diese Viren schwer zu bekämpfen sind, ist es wichtig, die notwendigen Hygienemaßnahmen zu ergreifen, um eine Infektion zu verhindern.

Die Ansteckung mit TMV führt zu einer blassgrünen Verfärbung zwischen den Adern, zunächst auf jungen Blättern und später auch auf älteren Blättern. Dann bildet sich auf den Blättern ein helles und dunkles Fleckenmuster, das sogenannte Mosaikmuster. Später kann sich die Haut runzeln oder kräuseln. Das sieht man vor allem bei älteren Blättern am unteren Ende der Pflanze. Auch das Wachstum ist ungleichmäßig. Das Tabakmosaikvirus bewirkt schließlich eine Wachstumshemmung, z. B. durch eine geringere Photosynthese.

Da es sich um ein sehr stabiles Virus handelt, kann es in Tabakerzeugnissen lange Zeit überleben. Das Risiko von TMV kann durch strenge Hygienemaßnahmen und die Verwendung resistenter Sorten begrenzt werden.

Außerdem ist es wichtig, sich über die neuesten Entwicklungen bei Viren und Resistenzen auf dem Laufenden zu halten. 

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